Beim jährlich stattfindenden „Marsch für das Leben“ in Berlin, hatten wir wiederholt die Gelegenheit, Argumente deutscher Feministen und Feministinnen zum Thema Abtreibung anzuhören. Argumente wie z. B. dieses:
„Kinder sind Kacke … alles abtreiben … es könnte ein Nazi werden!“
Wir halten es für sinnvoll, an dieser Stelle eine kleine Auswahl davon wieder zu geben…
Mag sein, dass diese Parolen etwas grobschlächtig sind.
Ich selber bekämpfe auch den sog. „Marsch für das Leben“, wenn auch mit anderen Argumenten.
Meine Argumente habe ich in etlichen Leserkommentaren zum Ausdruck gebracht.
Lassen Sie mich darlegen, warum es m.E. eine bodenlose Frechheit ist, diesen Marsch als „Marsch für das Leben“ hochzujubeln, obwohl es ein Marsch für den Tod ist.
Wenn die Vorstellungen der AbtreibungsgegnerInnen realisiert würden, müssten abtreibungswillige Frauen zur Engelmacherin gehen, was bekanntlich eine hohe Todesgefajr in sich birgt.
Daher ist der sog. „Marsch für das Leben“ in Wirklichkeit ein Marsch für den TOD.
Ich gebe mir selber zur Antwort:
nachdem ich die Vergleiche unter der Überschrift „In guter Gesellschaft“ gesehen habe, muss ich sagen, dass die Aussagen „Kinder sind Kacke“, „Ficken für den Volkstod“, usw. gar nicht mal so „grobschlächtig“ sind im Vergleich dazu.
Ich möchte zwei „Argumente“ der Abtreibungsgegner zerfetzen.
1.
„Echte Männer stehen zu ihrem Kind“
Das ist richtig, die meisten Abtreibungsbefürworter stehen auch zu ihrem Kind, wenn es gewünscht war und geboren wurde.
Ein Embryo dagegen ist erstens kein Kind, deshalb braucht weder ein echter noch unechter oder falscher Mann hierzu zu „stehen“
Den Satz kann man auch umstellen dahingehend:
„Echte Männer sorgen für die schonende, diskrete Schwangerschaftsunterbrechung, wenn der Kondom gerissen oder porös war.
2.
„Abtreibung ist keine ärztliche Kunst“
Und ob das eine ärztliche Kunst, eine ärztliche Dienstleistung ist wie jede andere.
3.
Was bedeutet die Parole
„Kein Gott,kein Staat, kein Patriarchat“
Diese bedeutet, wenn Abtreibungsverbote damit „begründet“ werden, „Gott“ wolle keine Abtreibungen, dann setzt die Pro-Choice-Bewegung entgegen, wir glauben nicht an Gott, somit dürfen wir abtreiben.
„Kein Staat“ bedeutet, Frauen lassen sich vom „Staat“, dem „Staatsapparat“ (Gesetzgebung, Polizei, Justiz) ABtreibungen nicht verbieten.
„Kein Patriarchat“ bedeutet,
die Männer sollen den Frauen das Abtreiben nicht verbieten.
Ich weiss, dass diese Antworten nicht ausgiebig sind, das war auch nur eine Kurz- oder Vorabinfo.