„Rauchen kann Ihr ungeborenes Kind töten“
heißt es in der EU-Tabakrichtlinie (RICHTLINIE 2014/40/EU, AHNANG I Punkt (9)) die nun genau seit einer Woche auch hierzulande in geltendes Recht umgesetzt werden muss. Da staunt der Laie, wie schnell der Zellklumpen einer Schwangeren auf wundersame Weise zum Kind mutiert. Denn Moment, war da nicht mal was? Wurde nicht genau vor einem Jahr vom EU-Parlament der Noichl-Report mit breiter Mehrheit angenommen, in dem es z. B. unter Punkt 68. heißt (Hervorhebung durch uns):
Das Europäische Parlament,
… unterstreicht, dass der universelle Zugang zur Gesundheit, insbesondere zur sexuellen und reproduktiven Gesundheit und zu den damit verbundenen Rechten, ein grundlegendes Menschenrecht ist, und betont das Recht, freiwillig Familienplanungsdienste aufzusuchen und sich auch im Hinblick auf eine sichere und legale Abtreibung betreuen zu lassen …
Wie ist es möglich, dass unsere Politiker einerseits wie Löwen dafür kämpfen, dass ungeborene Kinder vor den Schäden durch Rauchen geschützt werden und andererseits alles tun, dass deren Müttern das Recht eingeräumt wird, dieselben Ungeborenen nach allen Regeln der medizinischen Kunst zerlegen zu lassen?
Zigarettenrauch „kann“ den Babys schaden. Küretten, Zangen und Sauggeräte sind eigens zu geschaffen, diese „sanft zu entfernen“ – Stück für Stück…
Dem Laien mag dies als Widerspruch erscheinen. Dies ist es aber nicht, wenn man bedenkt, dass Opportunismus, Heuchelei und Verlogenheit zweifellos an der Spitze des westlichen Wertekanons stehen.